Sambias Hauptstadt Lusaka liegt im Zentrum des Landes, die Touristenhochburg Livingstone im Süden nahe der Victoria Falls, im Copperbelt an der kongolesischen Grenze im Norden befindet sich eine Agglomeration von größeren Bergarbeiterstädten (Kitwe, Ndola, Chingola, …), Kasama liegt im Nordosten, Chipata im Osten, Mongu im Westen…
…und dann gibt es da noch Sambia abseits der Urbanität.
Sambia, das ist Afrika aus dem Bilderbuch.
Im ganzen Land existiert keine einzige Autobahn und lediglich eine Handvoll einspurige Überlandstraßen verbinden die größten Städte miteinander. Die Regierung hat die Instandsetzung und den Ausbau des Straßennetzes zwar zur Priorität erklärt, Infrastrukturprojekte sind jedoch nach wie vor zeitintensiv, korruptionsanfällig und qualitativ oft minderwertig (Straßenkilometer Sambia: Gesamt: 40.454 km, Geteert: 9.403 km | Deutschland: Gesamt: 645.000 km, Geteert: 645.000 km). Verlässt man die Hauptverkehrsadern, findet man sich schnell auf Staubpisten wieder, die sich in der Regenzeit in eine schlammige Kraterlandschaft verwandeln und selbst mit einem Matsch tauglichen Allrad-Geländewagen unpassierbar werden.
Sambia ist mit einer Fläche von 750.000 km2 knapp doppelt so groß wie Deutschland, hat jedoch nur etwa 15 Mio. Einwohner und ist somit vergleichsweise dünn besiedelt. Trotz zunehmender Landflucht und Urbanisierung lebt der Großteil der Bevölkerung (60%) auf dem Land, meist in sehr einfachen und armen Verhältnissen.
Meist teilen sich einige umliegende Dörfer einen Trickwasserbrunnen | 75% der Bevölkerung sind nicht an das staatliche Stromnetz angeschlossen | In der Regel gibt es in jedem Dorf eine zentrale Feuerstelle, gekocht wird mit Holzkohle
Hauptfortbewegungs- und Transportmittel sind Ochsenkarren und Fahrräder
(Ich bitte die Qualität des Bildes zu entschuldigen, es soll nur deutlich werden, dass man eigentlich ALLES mit dem Fahrrad transportieren kann, eben auch ein Ehebett!)
Der Großteil der ländlichen Bevölkerung lebt von Subsistenzwirtschaft: Ackerbau mit Hacke und Schaufel, wer es sich leisten kann mit einem Ochsenpflug, Fischfang mit Holzstöcken als Angelruten. Angebaut wird in erster Linie Mais aber auch Reis, Süßkartoffeln, Cassava, Bohnen, Kürbisgewächse, Kohl, Zwiebeln, Tomaten und verschiedene lokale grüne Blattgemüsesorten. Das Grundnahrungsmittel in weiten Teilen Afrikas ist Mais, bzw. Maismehl, das mit Wasser zu einem Brei aufgekocht wird: Nshima in Sambia, Ugali in Tanzania, Mealie-Pap in Namibia. Der weiße fest-klebrige Brei wird in ärmeren Familien drei Mal am Tag, wenn möglich mit verschiedenen Beilagen, wie Fleisch oder Fisch, Gemüse und Soße, gegessen – und – selbstverständlich mit den Händen!
Ob Wäsche, Geschirr oder der eigene Körper: Wer an einem Fluss oder See lebt hat definitiv einen Vorteil.
Bei einer Geburtenrate von durchschnittlich 5,6 Kindern pro Frau (!) (Deutschland: 1,4) ist es vollkommen normal, dass ältere Kinder auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen müssen. Inwiefern Jungen und Mädchen, die selbst kaum das „Kindergartenalter“ hinter sich gelassen, dieser Verantwortung gerecht werden können, bleibt aus „westlicher“ Perspektive natürlich fraglich.
Kinderarbeit ist die Regel, nicht die Ausnahme: 35% der Kinder zwischen 7 und 14 Jahre (müssen) arbeiten. Sie hüten Rinder und Ziegen, helfen bei der Feldarbeit, Fischen, sammeln Feuerholz, verkaufen Obst, Gemüse und Gebäck am Straßenrand oder auf lokalen Märkten, … werden zur Prostitution gezwungen.
Sambia, deine Kinder…
Hi Thamy,
das sind wirklich tolle, beeindruckende und aussagekräftige Fotos! Vielen herzlichen Dank für das Update!
Hallo Thamar, vielen Dank für Deinen neuen informativen Bericht!! Wie geht’s DIR denn so? Ich hoffe, dass Du gesund bist und die Zeit dort weiterhin als eine wichtige und wertvolle Erfahrung erleben kannst! Wie ist es eigentlich mit dem/einem neunen Projekt? Wirst Du weiter in Sambia sein , oder an einem anderen Ort?! Würde mich interessieren !
Liebe Grüße von Hartmut aus Schöckingen-Good old Schwabenländle